Der Mensch lebt nicht nur, er führt auch sein Leben, und im Unterschied zu anderen Lebewesen kann er in vielfacher Weise in die Gestaltung seiner selbst und seiner Umwelt bewusst eingreifen. Gleichzeitig ist der Mensch aber sich selbst partiell verborgen, und seine Motive sind den Anderen wie auch ihm selbst teilweise unergründlich. Im schöpferischen Tun kann der Mensch etwas über sich selbst erfahren und gleichzeitig seine Antriebe im Schaffensprozess „kultivieren“. In diesem Prozess kann der Mensch eine Haltung zu sich selbst und zur Welt entwickeln, und für einen Moment die Zerrissenheit zwischen Natur und Kultur, zwischen Leib und Körper, zwischen Idee und Stofflichkeit überwinden. Im Vortrag soll unter Bezug auf Helmuth Plessners Konzept der exzentrischen Positionalität untersucht werden, welche Möglichkeiten zum (Selbst )Ausdruck verschiedene Medien wie Bild, Text und Leib aufweisen.
forscht und lehrt am Institut für Soziologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Arbeitsgebiete: Kultursoziologie, Bildtheorie und Bildhermeneutik, Leib und Körper, Materielle Kultur, Phänomenologie und Wissenssoziologie.