Bild und Text – beides findet sich in der islamischen Kalligraphie in einmaliger Weise verschränkt: Sie kann als Text gelesen und verstanden, als ästhetisches Objekt wahrgenommen und schließlich als materieller Ausdrucksträger des Heiligen, ja sogar als Schriftikone verehrt werden, auch von jemandem, der der arabischen Sprache nicht mächtig ist. Somit ist die islamische Kalligraphie durch Leser, Betrachter und Gläubige gleichermaßen erfahrbar. In der Posterpräsentation werden stichprobenartig drei Aspekte veranschaulicht, die hinsichtlich der Frage nach dem Verhältnis von Text, Bild und Heiligkeit aus darüber reflektierenden Texten der Kalligraphen selbst (vornehmlich 14.-16. Jahrhundert) hervorgehen: Die Legitimierung dieser Kunstform, Voraussetzungen, die ein Kalligraph zur Ausübung dieses Handwerks zu erfüllen hat sowie Techniken zur Umsetzung dieses Handwerks.
ist Assistentin am Lehrstuhl für Orientalische Philologie und Islamwissenschaft an der FAU Erlangen-Nürnberg. Nachdem sie sich innerhalb ihrer Dissertation mit frühislamischer Exegese und Theologie beschäftigt hat, gilt ihr Interesse nun der Verknüpfung von islamischer Theologie und Kunst.