Logo des Verbundforschungsprojekts Bildnerisches Gestalten und Kreatives Schreiben

KONGRESS 22.-24. MAI 2014 NÜRNBERG

Bildnerisches Gestalten
und kreatives Schreiben in der Entwicklung des Menschen

„Die Anthropologie des schöpferischen Menschen als Grundlage intermedialer Kunsttherapie und Weg kreativer Identitätsentwicklung“

PLENUMSVORTRAG am Samstag, 24.Mai, 9:30 Uhr, Aufseß-Saal (GNM)

Der Mensch partizipiert über seine Leiblichkeit an der evolutionären Generativität, wird von „explorativer Neugier“ angetrieben, die Welt zu erforschen, ein Neugierde-Antrieb, und angetrieben, die Welt zu gestalten, mit allen Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten, ein Poiesis-Antrieb. Menschen brauchen dabei Nahraumbeziehungen im kokreativen Erkunden und Gestalten, ein Affiliations-Antrieb. Diese menschlichen Antriebsstrukturen sind in eminenter Weise überlebenssichernd und nutzen alle Potentiale des „perzeptiven Leibes“: Ohr, Auge, Tast- und Gleichgewichtssinn usw. Sie sind verschränkt mit dem „expressiven Leib“: Gesang, bildnerischem Ausdruck, Sprachgestaltung, Tanz usw.
Die „Selbstgestaltung“, das „Werde, der Du bist“, wurzelt in kokreativen Prozessen des Dialogischen, ja Polylogischen. Narratives Geschehen, „dichte Beschreibungen und Erzählungen“ (Ilse Orth) sind hier besonders zu beachtende Phänomene menschlicher Kokreativität.
Methodisch gilt es, auf dieser anthropologischen Grundlage in therapeutischer und sozialer Arbeit, in Bildungs- und Kulturarbeit solche Prozesse menschlicher Entfaltung zu fördern. Wir haben, insbesondere durch die Verwendung von Poesietherapie und kreativen Medien in vielfältigen sozialen und ökologischen Settings seit über 45 Jahren einen reichen Erfahrungsschatz sammeln, differenzierte Konzepte, Methoden und Techniken entwickeln, erproben, beforschen und lehren können, die vielen Menschen zugutegekommen sind und die, so hoffen wir, noch vielen weiteren nutzen werden.

Hilarion G. Petzold

Univ.-Prof. Dr. mult. em. Ordinarius für Psychologie, klinische Bewegungstherapie und Psychomotorik (Amsterdam), Philosophie (Paris), approb. Psychotherapeut und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut. Begründer der Integrativen Therapie [1965], des Konzeptes der „Kreativen Medien und intermedialen Arbeit in Therapie und Agogik“ zus. mit Ilse Orth u. Johanna Sieper [1965], der „Integrativen Leib- und Bewegungstherapie [1969].
Schwerpunkte: Entwicklungspsychotherapie, Suchtherapie, Therapie mit kreativen Medien, Supervision. Wiss. Leiter der "Europäischen Akademie für biopsychosoziale Gesundheit" Hückeswagen, (www.eag-fpi.com), v. Prof. für Supervision, Donau-Universität Krems. Veröffentlichungen u.a. in www.fpi-publikation.de.