Der Beitrag thematisiert das Akrostichon mit seinen Varietäten als Form literarisch ambitionierter Metasprachlichkeit, deren Kontinuität von der antiken Buchstabenmagie bis zu modernen Schreibexperimenten im Conceptual Writing und in der Appropriation Art reicht. Die Doppelkodierung in zwei Textebenen mit entsprechender Doppelwertigkeit ausgewählter Buchstaben generiert polyvalente Lesestrukturen in ein und demselben Text, die aszendierend und deszendierend, linear und figural angelegt sind, so dass letztlich zwei Texte, Basistext und Intext, ineinander verwebt werden.
Deutsche Philologie und Allgemeine Literaturwissenschaft; Forschungsstelle ‚Visuelle Poesie‘, Bergische Universität Wuppertal; Arbeitsschwerpunkte: Mediävistik, Komparatistik, Literaturtheorie, Bild- und Text-Wissenschaft, Makroästhetik, Intermedialität, Geschichte der Visuellen Poesie und Forschungen zum Künstlerbuch.