In der Netzkultur wird das alte heroische Künstler-Ich durch den Co-Creator ersetzt. Der stellt seine Individualität zwar immer noch über etwas Eigenes her, doch dieses Eigene besitzt er nicht allein. Er ist Teilhaber, entfaltet seine Produktivität in Kontexten, in denen geteilt und getauscht wird. Wichtigste Grundbedingung ist, dass die Artefakte in dauernder Bewegung bleiben, es anderen möglich ist, mitzuarbeiten, Materialien weiter zu bearbeiten und sie wieder in Bewegung zu setzen. In diesem Vortrag wird erläutert, was das für unser Verständnis von Kreativität und im Besonderen für die Lehr- und Lernbarkeit des Kreativen Schreibens bedeutet.
ist Professor für Texttheorie und -gestaltung, Universität der Künste, Berlin. An der Universität Hildesheim hat er die Studiengänge Literarisches Schreiben und Kulturjournalismus mit aufgebaut und geleitet. Im Mittelpunkt seiner Projekte steht die Idee, die Konzepte literarischer, essayistischer und journalistischer Kreativität zu transformieren und den Bedingungen der neuen Schrift- und Schreibkulturen anzupassen. gwk.udk-berlin.de/personen/porombka/