Künstlerisches Denken agiert in Entwurfsprozessen, denn es geht nicht um die Anwendung fertiger Zeichensysteme, sondern um die schöpferische Hervorbringung subjektiv be-deuteter Ausdrucksfiguren und Erkenntnisgestalten. Es beginnt dort, wo Hand, Auge und Geist tastend um eine Bedeutungsintention kreisen, „die über keinen Text verfügt, der sie lenken könnte, sondern gerade dabei ist, ihn erst zu schreiben“ (Merleau-Ponty).
An einer Fallstudie entlang werden die bildnerischen Entwurfsprozesse einer Schülerin in den Blick genommen und Entwicklungslinien des künstlerischen Denkens verfolgt. Dabei liegt das Augenmerk vorwiegend auf den feinen Umschlagmomenten, die sich dann ergeben, wenn sich parallel zur Begriffssprache ein individuelles Bildausdruckssystem entwickelt.
* 1976, Studium der Kunstpädagogik und Sonderpädagogik an der Universität Würzburg, seit 2006 Kunstlehrerin an einem Gymnasium in Pfaffenhofen a.d.Ilm, Lehraufträge an der Universität Würzburg und an der Akademie der Bildenden Künste München. Doktorandin an der ADBK mit dem Forschungsthema Erkenntnis in bildnerischen Prozessen.